Schalk

Schalk

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Schạlk 〈m.1 od. 1u
1. 〈veraltet〉 hinterlistiger Mensch
2. 〈heute〉 lustiger, spitzbübischer Kerl, Schelm
● er hat den \Schalk im Nacken 〈fig.〉 ist immer zu Spaß u. Neckerei aufgelegt [<ahd. scalc, got. skalks „Knecht, Diener, Unfreier“; weitere Herkunft unklar]

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Schạlk, der; -[e]s, -e u. Schälke [mhd. schalc, ahd. scalc, urspr. = Knecht, Sklave, H. u.] (veraltend):
jmd., der gerne mit anderen seinen Spaß treibt:
er ist ein rechter, großer S.;
ihm schaut der S. (die Schalkhaftigkeit) aus den Augen;
jmdm. sitzt der S. /jmd. hat den S. im Nacken, hinter den Ohren (jmd. ist ein Schalk; eigtl. = jmdm. sitzt ein schalkhafter Dämon im Nacken).

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I
Schalk,
 
jemand, der gerne mit anderen seinen Spaß treibt.
 
II
Schạlk,
 
1) Franz, österreichischer Dirigent, * Wien 27. 5. 1863, ✝ Edlach (Niederösterreich) 3. 9. 1931; wirkte u. a. in Graz, Prag, London, New York und Berlin, kam 1900 an die Wiener Hofoper und war 1904-21 Dirigent der Konzerte der Gesellschaft der Musikfreunde. 1918-29 leitete er (1919-24 mit R. Strauss) die Wiener Staatsoper und war Mitbegründer der Salzburger Festspiele. Schalk setzte sich besonders für A. Bruckner ein.
 
 2) Fritz, österreichischer Romanist, * Wien 17. 1. 1902, ✝ Köln 20. 9. 1980; wurde 1933 Professor in Rostock, 1936 in Köln. Schwerpunkte seiner die Einheit von Sprach-, Literatur- und Geistesgeschichte betonenden Forschung sind die italienische Renaissance, der europäische Humanismus, das goldene Zeitalter Spaniens und die französische Aufklärung; er schrieb ferner zahlreiche begriffs- und bedeutungsgeschichtliche Studien zu »Schlüsselwörtern« europäischen Denkens. Rege Herausgeber- (1935 ff.: »Romanische Forschungen«; 1955 ff.: »Analecta Romanica«; 1958 ff.: »Studi Italiani«) und Übersetzertätigkeit (u. a. J. Ortega y Gasset).
 
Werke: Einleitung in die Encyclopädie der französischen Aufklärung (1936); Moralisti italiani del Rinascimento (1940); Das Lächerliche in der französischen Literatur des Ancien Régime (1954); Das Publikum im italienischen Humanismus (1955); Diderots Essai über Claudius und Nero (1956); Studien zur französischen Aufklärung (1964); Exempla romanische Wortgeschichte (1966).
 
Herausgeber und Übersetzer: Die französischen Moralisten, 2 Bände (1938-40).

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Schạlk, der; -[e]s, -e u. Schälke [mhd. schalc, ahd. scalc, urspr. = Knecht, Sklave, H. u.] (veraltend): jmd., der gerne mit anderen seinen Spaß treibt: er ist ein rechter, großer S.; kein weiser Alter ..., ein durchtriebener S. vielmehr, dem Wein so wenig abgeneigt wie den Reizen der schönen Beatriz (tip 12, 1984, 39); ihm schaut der S. (die Schalkhaftigkeit) aus den Augen; *jmdm. sitzt der S./jmd. hat den S. im Nacken, hinter den Ohren (jmd. ist ein Schalk; eigtl. = jmdm. sitzt ein schalkhafter Dämon im Nacken).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Schalk — ist eine andere Bezeichnung für einen Schelm oder für einen Witzbold. Das Wort geht zurück auf ahd. scalk, „Knecht“, „Unfreier“, „Sklave“. Geschichte Während der Schelm in der Romantik eher den liebenswerten Bösewicht darstellte, so war der… …   Deutsch Wikipedia

  • Schalk — is a surname and may refer to:* Franz Schalk, conductor * Ray Schalk, baseball player * D. J. Schalk, pseudonym of David Kalisch See also * Schalk Burger (disambiguation) * FC Schalke 04 …   Wikipedia

  • Schalk — Schalk: Das altgerm. Substantiv mhd. schalc, ahd. scalc, got. skalks, niederl. schalk, aengl. scealc bedeutete ursprünglich »Knecht, Sklave, unfreier Dienstmann«. Seine Herkunft ist nicht geklärt. In der alten Bedeutung wurde es zu it. scalco… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schalk — Sm std. (8. Jh.), mhd. schalc(h), schalk, ahd. scalc, as. scalk Stammwort. Aus g. * skalka m. Knecht , auch in gt. skalks, anord. skalkr, ae. scealc, afr. skalk. Die Bedeutung wird im Mittelhochdeutschen zu gemeiner Mensch (im übertragenen Sinn) …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schalk — Schalk, 1) im alten Deutschland Leibeigener, Diener, Knecht, daher Mariscalc (jetzt Marschall), der Aufseher über die Pferde, Seniscalc (jetzt Seneschall), der älteste Diener; 2) ein Mensch, welcher die Fertigkeit besitzt, unter dem Scheine eines …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schalk — Schalk, ursprünglich soviel wie Knecht oder Diener, im Althochdeutschen besonders in Zusammensetzungen, wie Seniscalc (ältester Diener) und Mariscalc (Aufseher über die Pferde), vorkommend, die noch jetzt in den Formen Seneschall und Marschall im …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schalk — Schalk, im Altdeutschen s.v.w. Knecht; später boshafter, schadenfroher Mensch (Schalksknecht); jetzt ein Mensch, der mutwillige, lose Streiche treibt …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Schalk — Schalk, altdeutsch, Knecht; später Mensch von boshaftem Charakter; gegenwärtig Mensch von scherzhaftem, listigem, muthwilligem Wesen; als S.snarr in das Niedrigkomische ausgeartet …   Herders Conversations-Lexikon

  • Schalk — 1. Alte Schelcke kan man nicht fromm machen. – Petri, II, 12. Dän.: Gammel skalk var aldrig god pillegrim. (Prov. dan., 501.) 2. An einem grossen schalck verwandelt sich selten der alte Balg. – Henisch, 176, 65; Petri, II, 16. Lat.: Homines… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Schalk — Den Schalk (oder Schelm) im Nacken (oder hinter den Ohren) haben: es hinter den Ohren haben (⇨ Ohr), ein Schalk sein und sich s nicht merken lassen. Die Wndg. bezieht sich auf einen Menschen, der gleichsam von einem kleinen schalkhaften Dämon… …   Das Wörterbuch der Idiome

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